Auch im neuen Kindergartenjahr stehen trotz Corona wieder einige spannende Ausflüge auf dem Plan. Wie im letzten Jahr wollten die Kinder der Rabengruppe wieder die Rehe im Brudergrund besuchen. Voller Vorfreude wurden sie dieses Mal von ihren Eltern mit dem Auto nach Erbach gefahren, die Rucksäcke voller Proviant für Mensch und Tier. Bei tollen Herbstwetter ging es bis nach Roßbach. Das war ein Spaß – so viele Rehe, Hirsche und Enten gab es zu entdecken und zu füttern.
Das Kindergärtchen e.V. besitzt im Haus eine eigene Werkstatt, in welcher jedes Kind sein Kunstwerk erschaffen kann.
Trotzt Corona-Krise nehmen Kindergarten- sowie Krippenkinder einmal in der Woche am Werkangebot teil. Es ist ein Ort, an dem Kinder ihre Kreativität ausleben können. Während dem Aufenthalt in der Werkstatt erlernen sie den Umgang mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen. Hammer, Kindersäge, Schraubendreher, Schrauben, Nägel, Zange, Holz, Schere und vieles mehr kommen zum Einsatz. Im Laufe des Bearbeitungsprozesses kann jedes Kind mitteilen, welche Ideen es einbringen möchte und lernt gleichzeitig, seine Vorstellungen umzusetzen. Dabei fördern die Kinder ihre Geschicklichkeit, feinmotorische Fähigkeiten, Sprache und lernen ihre Arbeit zu Ende zu führen. Die handwerkliche Arbeit bringt Abwechslung und viel Freude in den pädagogischen Tagesablauf. Die Kinder freuen sich sehr dabei zu sein und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
Die Kinder der Rabengruppe haben sich an einem kalten, nassen Septembermorgen auf den Weg gemacht, um den Eulbacher Park zu besuchen. Schon auf der Busfahrt haben wir spekuliert und überlegt welche Tiere wir entdecken könnten. Im Park angekommen mussten wir uns nach der aufregenden Busfahrt erst einmal stärken. Während unseres Frühstücks haben direkt nebenan die Wisente ebenso ihr Frühstück zu sich genommen. Das war ein Spaß! Daraufhin ging es weiter zu den Wildschweinen, die waren dieses Jahr für die Rabenkinder besonders spannend und witzig. So viele Rehe, Hirsche, Wildschweine, Wisente und Enten gab es zu entdecken. Das war spannend! Auf dem Weg zum Bus sind wir noch einmal an der Kasse vorbeigekommen und wie auch das Jahr zuvor, durften sich die Kinder ein Schleichtier aussuchen, das bei uns im Kindergärtchen einziehen darf. Die Entscheidung war klar– eine Schneeeule ist mit uns zurück geflogen. Zu guter Letzt haben wir uns den Bus auf dem Rückweg mit ganz vielen großen Schulkindern geteilt. Ein ereignisreicher, spannender, langer, kalter Ausflug ging zu Ende. Bis zum nächsten Jahr Eulbacher Park - Wir kommen wieder, keine Frage!
Dieses Jahr haben wir den Spieß herumgedreht. Normalerweise besucht die Kindergartengruppe des Kindergärtchen e.V. einmal im Jahr die Michelstädter Feuerwehr. Da dies unter den aktuellen
Hygieneregelungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich war, besuchte uns dieses Jahr Herr Beller mit einem großen Feuerwehrauto direkt vor der Haustür des Kindergärtchens.
Vielen Dank an die alle ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und –frauen – Danke für eure Arbeit – Danke, das es euch gibt.
Die Stille irritiert Teresa Burczyk noch immer. Wo sich normalerweise gut 50 Kinder tummeln, kommen derzeit gerade einmal höchstens neun ins „Kindergärtchen“. Wegen der Corona-Krise ist auch die Michelstädter Kita geschlossen. Nur noch Eltern mit bestimmten Berufen, etwa im
Gesundheitswesen, dürfen ihre Kinder in die Notbetreuung bringen. „Dass es so leise ist, fällt mir immer noch jeden Tag auf, wenn ich herkomme“, sagt Burczyk, die stellvertretende Leiterin der Kita. Die Leiterin Jennifer Johne empfindet das genauso: „Uns fehlt jedes einzelne Kind, das nicht hier sein kann.“
Auch sonst ist vieles anders im „Kindergärtchen“. Gibt es dort normalerweise keine altersübergreifenden Gruppen, sind in der Notbetreuung Krippen- und Kindergartenkinder zusammen. „Was aber kein Problem ist, denn sie kennen sich aus dem Kita-Alltag gut“, sagt Johne. „Außerdem können wir uns jederzeit gezielt um ein einjähriges Kind oder ein Vorschulkind kümmern, je nach seinen Bedürfnissen.“
Viel mehr als sonst ist das Leitungsteam schon seit Mitte März im engen Kontakt mit Eltern, sowie bei bestimmten Fragen mit der Stadt und dem Jugendamt. Es muss sich über die neuesten Verordnungen auf dem Laufenden halten, Dienste organisieren, ein offenes Ohr für die Kolleginnen haben – gerade jetzt, da alle in Kurzarbeit sind.
Die Situation bringt einige Belastungen mit sich. Am allerwichtigsten ist Johne und Burczyk aber, „dass die Kinder bei uns so gut es geht ein Stück Normalität erleben, denn sie haben gerade einen Alltag, den sie so nicht kennen“. Die Erzieherinnen sind für sie da, lachen und spielen mit ihnen, frühstücken mit ihnen, trösten sie, fördern sie – so wie sonst auch. „Das geht natürlich nicht immer mit einem Abstand von 1,50 Metern“, sagt Johne und muss lachen. „Aber wir achten darauf, dass die Notbetreuungsgruppe nicht zu groß wird. Sollten es einmal mehr als neun Kinder sein, machen wir zwei kleinere Gruppen.“
Insgesamt haben 16 der 51 Kita-Kinder Anspruch auf einen Platz in der Notbetreuung. „Die Eltern verhalten sich sehr solidarisch“, so Burczyk. „Das heißt, sie schauen, ob sie wirklich einen Platz für ihr Kind brauchen oder die Betreuung anders regeln können. Das hilft anderen Eltern und auch uns, wobei wir natürlich für jedes Kind da sind, das einen Platz bekommen muss“, fügt Johne hinzu.
Das „Kindergärtchen“ wird von einem 2007 gegründeten Elternverein getragen. In der Einrichtung arbeiten 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit, einschließlich einer Hauswirtschafterin und einer Bürofachkraft. Johne ist 39 Jahre alt und leitet die Einrichtung seit 2011. Burczyk, 29 Jahre alt, ist seit vier Jahren dort und seit August 2019 die stellvertretende Leiterin. Sie haben in Darmstadt beziehungsweise Frankfurt studiert, wollten aber wieder im Odenwald arbeiten, aus dem sie stammen.
„Nun müssen wir diese herausfordernde Situation meistern“, sagt Johne. „Das wird uns zusammen mit den Eltern und Kindern gelingen.“ Dazu gehört es auch, mit den Kindern über die Krise zu sprechen, wenn sie Fragen haben, hören, dass Menschen sterben, oder traurig darüber sind, dass sie ihre Großeltern nicht sehen dürfen. „Kinder sind sehr sensibel und empathisch. Wir versuchen, beruhigend zu agieren, ohne dabei Gefühle wie etwa Traurigkeit oder Wut zu unterdrücken. Auch sie haben ihren Platz“, schildert Johne.
Im reinen Krisenmodus können sie und Burczyk aber nicht verharren. Sie denken bereits an den Sommer, wenn es wieder um die Platzvergabe in den Kitas geht und drei neue Sozialassistentinnen kommen. „Auch das muss organisiert werden“, sagen beide entschlossen – und auch ein wenig erleichtert: Der Blick nach vorn vermittelt ein wenig Normalität, die auch die beiden Pädagoginnen gut gebrauchen können.
Text: Stefan Toepfer, April 2020; Foto: Tatjana Ganster
Wir sind für euch da -
Notbetreuung im Kindergärtchen e.V.
Seit nun schon fast 3 Wochen herrscht in Kindergärten und Schulen ein bisher nie dagewesener Ausnahmezustand. Auch bei uns im Kindergärtchen e.V. hat sich mit der Verordnung zur Schließung vom Land Hessen einiges verändert. Wir bieten von Anfang an eine Notbetreuung für diejenigen Kinder an, deren Eltern aufgrund der Verordnung des Landes einen Anspruch auf diese Betreuung haben. Wir sind sehr froh, diesen Eltern damit unsere volle Unterstützung anbieten und dabei den Kindern ein Stück gewohnten Kindergarten-Alltag ermöglichen zu können. In der Notbetreuung und in dieser schwierigen Zeit versuchen wir maximal flexibel zu sein und haben so auch die Zeit genutzt, um mit den Kindern gemeinsam im Kindergärtchen einen ausgiebigen Frühjahrsputz anzugehen. Gemeinsam mit den Erzieherinnen der Notgruppe haben die Kinder so zum Beispiel in einer lustigen Aktion das gesamte Spielzeug für den Außenbereich mit dem Wasserschlauch gesäubert und neu sortiert. Es gibt auch in der Notbetreuung weiterhin jeden Tag ein gesundes, abwechslungsreiches Frühstück und ein frisch gekochtes Mittagessen im Kindergärtchen, für das leibliche Wohl ist stets gesorgt. Außerdem sind wir gemeinsam kreativ, nutzen die Zeit für kleine Spaziergänge und viele tolle Bewegungsangebote. Ein großer Dank geht an all unsere Mitarbeiter*innen, die sich sehr verständnisvoll mit der aktuellen Situation umgehen, uns auch bei der organisatorischen Arbeit am Wochenende unterstützen und sich mit dem Thema Kurzarbeit arrangiert haben. Vielen Dank auch an all unsere Eltern, für ihr Verständnis, ihre Ehrlichkeit und ihre Offenheit in dieser Zeit.
Zum Kindergärtchen gehört ein großer Garten mit Schaukeln, Sandkasten, zwei Holzhäuschen, einem Gartenbeet und einem Apfelbaum.
Eine unserer Devisen lautet: „Wir gehen jeden Tag, bei jedem Wetter zum Spielen raus!“ Von 10.30 bis 13:30 Uhr sind die Kinder an der frischen Luft und können sich nach Herzenslust bewegen und
austoben. Kinder lieben das Spielen im Garten: sie toben sich aus beim Rennen, Fangen und Fußball spielen; beim Rädchen oder Bobbycar fahren; beim Schaukeln auf der großen „Netzschaukel“ oder auf den
Einzelschaukeln. Sie verwirklichen sich im großen Sandkasten, mithilfe von Schippen, Eimern und Sandformen, bauen großartige Burgen oder kochen und backen Kuchen, spielen Restaurant oder Eisdiele.
Neben dem Sandkasten gibt es einen „Wassertisch“ und unten im Garten die sogenannte Matsch-Grube. Die meisten Kinder mögen es besonders gerne, sich mit Wasser, Sand und Erde zu beschäftigen.
Draußen im Garten gibt es für die Kinder viel zu entdecken, zu beobachten und zu erforschen: Pflanzen, Blumen, Stöcke, Steine, Vögel, Kleintiere wie Regenwürmer oder Käfer,Sonne und Schatten, Wolken,
Pfützen im Regen, Schnee,......
Die Erzieher*innen des Kindergärtchens machen den Kindern zudem die verschiedensten Angebote: Ballspiele (werfen, treffen, fangen); Gruppenspiele wie z.B. „Hexe, Hexe, was kochst du heute?“; das
Gartenbeet bepflanzen mit Erdbeeren z.B. und ernten; Seifenblasen; Malen mit Straßenkreiden oder mit Farbstiften auf Papier an den Kindertischen;
Basteln, z.B. mit Rosskastanien oder bunten Blättern im Herbst; Baden im Wasserplanschbecken und Bücher lesen auf Picknickdecken im Sommer;........
Das tägliche Sein und Spielen im Garten bietet den Kindern sehr vielseitige Erlebnisse und viele wertvolle Erfahrungen, gerade in einer Welt, in der immer mehr „virtuell-digital“ anstatt
„praktisch-sinnlich“ gelebt wird. Dementsprechend ist es uns im Kindergärtchen so wichtig, ca. ein Drittel der täglichen Kindergartenzeit mit den Kindern im Freien zu verbringen.
Die Kindergartenkinder vom Kindergärtchen e.V. gingen auf große Reise. Mit einem großen Reisebus der Firma Wissmüller wurden wir den weiten Weg nach Frankfurt gefahren. Am Flughafen angekommen machten wir eine Frühstückspause im Terminal 1. Dort wurden wir dann zur gebuchtenFlughafen Mini-Tour abgeholt. Die Kinder kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir fuhren einmal quer mit einem Bus übers Rollfeld und sahen riesigen Flugzeugen beim Starten und Landen zu. Bei der einstündigen Tour erfuhren die Kinder spannende Hintergrundinformationen zum Frankfurter Flughafen und waren dem Flughafenbetrieb ganz nah. Nach der spannenden Rundfahrt gab es Zeit für ein zweites Frühstück und das Gruppenfoto. Wir machten uns nach einem spannenden Vormittag wieder auf den Weg zu unserem Reisebus, der uns dann zurück zum Kindergärtchen nach Michelstadt fuhr. Mit tatkräftiger Unterstützung einiger freiwilliger Mütter, die uns auf dem Ausflug begleiteten, war dieser Tag ein voller Erfolg für uns alle.